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Mittwoch, 20. Juli 2016

Du

So viele Worte gesprochen gefühlt,
so viele Blicke ich hab es längst kapiert.
Der Moment besteht und brennt,
solange die Flammen noch leben.
Die Spannung zwischen uns-
sie lässt mein Herz weiter beben.
Es ist gut, nicht zu wissen,
was der andere wohl meint.
Und sich trotzdem zu vermissen,
obwohl man keine Tränen weint.
Die Gedanken gehören uns
-die kann uns keiner stehlen.
Wir wachen über ihnen,
als ob sie morgen schon fehlen.
Ich brauch´ es nicht sagen,
es gibt kein Wort dafür.
Keine Zeile beschreibt, was ich für dich fühl´.
Und wer sich gegen uns auch stellt
-mein Herz lässt es nicht zu.
Was soll ich auch anders machen,
denn was ich will,
bist DU.

Fragen über Fragen

Kennt ihr das, wenn gerade alles schlecht läuft?
Wenn man von sich selbst enttäuscht ist, wenn man sich auf einmal nicht mehr wiedererkennt?

Damals hätte ich niemals ein Casting abgesagt. Damals hätte ich niemals aufgegeben.
Denn ich bin ein Stier. Und Stiere kämpfen.
Aber wisst ihr, wenn man kein Selbstbewusstsein hat, braucht man gar nicht erst anzufangen, um irgendetwas zu kämpfen. Man sollte in der Lage sein, sich jederzeit wehren zu können, zu seiner Leistung zu stehen und immer und immer wieder es zu versuchen - und das alles zusammen kann ich nicht.
Ich möchte am liebesten in der schwarzen Nacht in die Dunkelheit eintauchen und dort versinken, alle meine Kleider, meine Accessoires von mir reißen und der Welt offenbare, wer ich wirklich bin: Ein Mädchen mit einer schönen Stimme auf der Suche nach Liebe.
Es macht mich todtraurig, zu wissen, dass ich so geworden bin. So faul, lustlos, dass ich meinen damaligen Ehrgeiz verloren habe, mit dem ich auf die Welt gekommen bin.
Es ist hart, erkennen zu müssen, dass man zu schlecht ist. Kein Vitamin B. keine Verwandten die beruflich bereits Fuß in der Traumbranche gefasst haben und einem helfen könnten und vor allem - kein Talent und kein Geld für so teure Ausbildungen - einzig und allein die große Liebe zur Musik

- und diese reicht nicht aus.
Klar, ich kann ja weiterhin für mich Musik machen - aber ist es wirklich das was ich will? Und nicht mal das funktioniert, ich bleibe stecken und komme nicht weiter: Ich habe keine Band, kein Wissen, um meine Software anwenden zu können, kann keine Gitarre spielen...

Nur-
was kann ich dann? Das war der Sinn meines Lebens - Musik machen.
Wenn ich damit aufhöre, bin ich nicht mehr ich selbst. Dann verliere ich einen ganz großen Teil von mir. Ich war damals wirklich zielstrebig und ehrgeizig, aber es gibt nichts schwierigeres als andauernd wieder aufzustehen, die Krone zu richten und weiterzulaufen. Vor allem - was das alles mit dir macht. Was für Gefühle in dir entfacht werden. Es basiert alles auf Enttäuschung und das immer und immer wieder.

Ob das gut für einen ist, wissen nur Psychologen.
Irgendwann sollte man doch aufgeben, oder? Oder nicht? Solange darum kämpfen, bis man sein Ziel erreicht hat? Ich frage mich manchmal, warum ich so wenig in meiner Kindheit gemacht hatte, denn damals hatte ich noch Zeit dafür. Ich frage mich, wie es wäre, wenn es anders verlaufen wäre?
Hätte ich überhaupt eine Chance gehabt?
Was fasziniert mich an der Kultur, hat mich einst mein Chef gefragt.
Die Unendlichkeit, antwortete ich.
So, das saß dann erstmal. Darauf musste erst einmal ein Schluck Sekt getrunken werden.
Ist doch so, man kann unendlich viel Musik produzieren, unendlich viel Mode kreieren, unendlich viele Gemälde malen oder Skulpturen erstellen - es hat einfach niemals ein Ende.
Diese Art von Freiheit genieße ich als Künstlerin sehr. Es motiviert michh immer wieder, um mich auf die Kultur einzulassen.

Doch ich wünsche mir für die Welt mehr Weiterbildungsmöglichkeiten, die für ALLE da sind
-nicht nur in Großstädten
-nicht unbezahlbar

Hat diese Unsicherheit einmal ein Ende?