Wenn Freunde mir zeigen, was Liebe ist, wenn Hollywood-Filme mir die Liebe ins Gesicht werfen, wenn Familienmitglieder mir verdeutlichen, wie toll Liebe ist - dann habe ich immer an uns zwei gedacht. Weißt du, ich dachte, es wäre Liebe.
Ich denke oft an unsere gemeinsame Zeit zurück. An die Zeit, in der es nur um dich und mich ging. Und der Rest der Welt blieb stehen. In deinem Zimmer. Versunken in deinen Augen. Kribbeln im Bauch und im Herzen. Den Alltag vergessen, die Regeln hinter sich lassen, sich frei und unabhängig fühlen.
Aber das Herz macht was es will.
Auf einmal warst du nicht mehr meine Luft zum Atmen, mein Wasser zum Trinken und mein Leben zum leben. Von einem Tag zum andern, warst du so etwas wie eine Nussecke, die ich zwar mag, aber nicht täglich brauche. Du wurdest mehr zu einem Bruder für mich oder ein Freund, warst aber nicht mehr mein Lover.
Für den andern ist es hart. Für mich ist es nicht zu verstehen. Schlimm ist es, wenn man sich selbst nicht versteht. Ich habe dich doch geliebt! Dachte ich. Ich wusste nicht, dass man sich irren kann. Ich verstehe nichts mehr. Und du fragst auch noch, warum. Wenn ich es wüsste, könnte ich es erklären. Aber ich kann es nicht. Manchmal gibt es nichts mehr zu erklären, denn alles ist bereits gesagt. Das Herz kann schließlich nur in einer Sprache sprechen, in Liebe. Und wenn diese nicht (mehr) vorhanden ist, dann bleibt es eben still.
Verzweifelt hatte ich versucht gegen mich selbst zu kämpfen. Dich zu lieben, wie ich es anfangs naiv tat. Ohne meinen Verstand wirklich einzusetzen. Und ja, du hast Recht, damals war es Liebe. Herz über Kopf, du erinnerst dich.
Und sobald man zu viel denkt, kann die Liebe ins Schleudern geraten und ihre Richtung verlieren.
Es tut mir Leid. Aber ich habe es so oft versucht, dir zu erklären, warum wir zwei nicht zueinander passen. Warum du mir den Schlüssel zu meinem Herzen zurückgeben musstest. Warum mein Herz dein Herz nicht mag.
Es sind Kleinigkeiten sagen meine Gefühle. Nein, es sind bedeutende Dinge, sagt der Verstand. Zwischendrin bin ich.
Eine dunkle Vergangenheit kann doch jeder haben. Ähm nein. Und ich möchte nicht, dass der Vater meiner Kinder damals ein Rebell war und ihm alles gleichgültig war. Mein Herz kann es noch nicht ganz verstehen. Aber es wird es bald. Da bin ich mir sicher. Denn du und ich, wir sind zwei Welten. So verbunden wie kein anderes Pärchen dieser Welt und so fremd in manchen Dingen, dass man denkt, man sitzt neben einem Fremden.
Ich bin eine Prinzessin, sagen viele. Keine Tussi, nicht verwöhnt, aber trotzdem eine Prinzessin. Und eine Prinzessin braucht nunmal einen Prinzen. Und keinen Rebell.
So jung wie ich bin, so naiv war ich und so mitgezogen hast du mich in deine Welt der Leidenschaft. Ich habe mich mitreißen lassen. Ich war stark, wurde immer wieder schwach in deinen Augen. Konnte den Abstand zu dir nicht aushalten, es war nun mal so.
Vielleicht mussten wir zwei da durch. Wer weiß, vielleicht bringen uns diese Erfahrungen weiter im Leben. Oh je, wie altklug sich das jetzt anhört. Nein, ich möchte das nicht, ich möchte unserem Ende keinen Sinn geben. Denn es war sinnlos. Ich war einfach zu schwach. Und du warst zu weit weg von meiner Welt. Du hast nicht in sie hineingepasst. Und ich bin gefangen in den gesellschaftlichen Konventionen. Und vielleicht hatte ich tief im Inneren Recht und wir wären früher oder später noch mehr gescheitert und hätten uns gegenseitig unsere Herzen ausgerissen.
Prinzessinen küssen eben keinen Rebellen.
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